Corradi
Vertiefungen

Geteiltes Wissen, Innovation und Kommunikation: Die Bedeutung des Netzwerks für die Zukunft der Gebäudearchitektur.

Geteiltes Wissen, Innovation und Kommunikation: Die Bedeutung des Netzwerks für die Zukunft  der Gebäudearchitektur.
Die Bedeutung von Diskussion und Vernetzung im Bauwesen und in der Architektur: Um diese Kernpunkte herum fand im September während der Filmfestspiele in Venedig der erste der zehn runden Tische in der Corradi Cinema Lounge statt.
 
Unter der Moderation von Giorgio Tartaro und im Beisein der Gesprächsteilnehmer Giorgio Spaziani Testa (Vorsitzender von Confedilizia), Simone Pane (Lehrstuhl für Typologie der Materialien an der Rufa, Rome University of Fine Arts – Akademie der schönen Künste), Pasquale Piroso (Architekturbüro Loft Canova) und Paolo Amoretti (Sales Corporate Account Corradi) erfolgte ein interessanter Austausch über die Gebäudearchitektur und Bedeutung des Dialogs zwischen den verschiedenen am Projekt beteiligten Akteuren.
Zur Eröffnung der Fragerunde wandte sich Giorgio Tartaro an den Vorsitzenden Spaziani Testa, den er um eine Reflexion der Bausituation in Italien bat.
„Nach dem vielen Hin und Her in diesen zwei von Pandemie, Krieg und Anreizen geprägten Jahren wurden einige Baustellen stillgelegt. Der Grund hierfür ist vermutlich in einem komplexen Mechanismus zu suchen, der sowohl die Bauwelt als auch die der architektonischen Gestaltung betrifft.“
„Zweifelsohne sind diese zwei Welten miteinander verbunden“, erklärt Giorgio Spaziani Testa und „in einem Moment allgemeiner wirtschaftlicher Schwierigkeiten, der in Italien wie in anderen Ländern besteht, sollte das Phänomen als eine komplexere Tatsache gesehen werden für die es jedoch eine mögliche Lösung gibt: Man muss ein stabiles und ausgewogenes Incentive-System finden, das so beschaffen ist, dass es langfristig und unter allen Gesichtspunkten Gebäudeverbesserung fördert, ohne jedoch Erschütterungen auf dem Markt zu verursachen.”
Alles rund um das Bauwesen schiebt die Wirtschaft an – allem voran in Italien, aber nicht nur. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, eine kontrollierte und produktive Form von Anreizen zu verwalten und umzusetzen.
 

Netzwerkkultur als mögliche Lösung

„Eine mögliche Strategie gegen die Krise im Bausektor sei es, ein hohes Qualitätsniveau der Arbeiten aufrechtzuerhalten“, fährt Simone Pane fort, der erklärt, wie wichtig es ist, die Leitlinien der Architekten bei der Durchführung von Projekten zu befolgen.
 „Ein Architekt ist eine Art Regisseur. Er macht nicht nur eine Zeichnung, er macht viele Dinge, er ist eine sehr komplexe Figur. Im Prinzip pflegt er den Kontakt zu den Unternehmen und schützt vor allem seine Kunden.“
„Die wesentliche Aufgabe des Architekten ist nämlich die Koordination aller an den Arbeiten beteiligten Akteure“, fährt der Architekt Pasquale Piroso fort, der in jeder Hinsicht auf eine gemeinsame Verwaltung von Unternehmen, Lieferanten, Designern usw. setzt, um die Stimmigkeit von Projekten sicherzustellen und Kunden vor Überforderungen und unkontrollierbaren Situationen zu schützen, wie sie letztes Jahr aufgetreten sind.
Gemeinsames Wissen über verfügbare Ressourcen und neue Berufskodizes sind unerlässlich, wenn wir eine sichere Leistung und eine starke Idee gewährleisten wollen. Entsprechend wiederholt Giorgio Tartaro den Punkt, Ideen und spezifische Kenntnisse einiger Sektoren untereinander auszutauschen, und befragt Paolo Amoretti (Sales Corporate Account Corradi) zur Bedeutung der aus der Zusammenarbeit mehrerer Fachleute und ihrem gemeinsamen Wissen entstandenen Performance.
„Das Thema Unscape betrifft ein organisches System“, führt Amoretti weiter aus, „da wir heute nicht mehr die Produktlogik im Mittelpunkt sehen, sondern vielmehr die Arbeitsfläche, und folglich die Koexistenz der Pergolen sowie sonstiger Bestandteile des Projekts, wie beispielsweise der Außenterrasse und des Bodenbelags mit weiteren Strukturelementen. Das Haus ist daher ein organisches System, innerhalb dessen die Außenräume einen unglaublichen Wert in Bezug auf die Marktplayer, also die Unternehmen, Entwickler und Endverbraucher spielen, die unzählige Varianten berücksichtigen müssen, wie zum Beispiel den äußerst einschneidenden Klimawandel.”
 

Das Bauwesen als System

„In der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen wird daher ein System aus präzisen Regeln und Themen fern jeglicher Improvisation geschaffen“, fährt Tartaro fort, „bei dem alles auf den Kunden zugeschnitten werden kann und in dem jede Situation/jedes Projekt auf personalisierten Lösungen basiert.
Systemische Zusammenarbeit ist sicherlich auch in der Frage nach der neuen europäischen Gesetzgebung zur energetischen Sanierungspflicht von Gebäuden ein sehr aktuelles Thema, die bis 2030 auf dem Tisch liegen soll.  Die Unternehmen müssen Anreize beantragen, um diese Standards erfüllen zu können, wozu sie nicht nur die Installation von Wärmekraftwerken, Wärmedämmsystemen und alle zur Gewährleistung des Energiekoeffizienten erforderlichen Eingriffe einplanen können, sondern auch Maßnahmen wie Beschattung und möglichst viele nicht bauliche integrative Lösungen berücksichtigen müssen.
Forschung und Innovation sind zwei weitere Zutaten für eine Erfolgsformel, die im Verbund mit der Konfrontation und Erfahrung eine Qualitätsarbeit garantieren, die langfristig Bestand hat, da sie auf soliden und validen Grundlagen basiert.
„Uns muss klar werden, dass Unternehmen nicht improvisieren, sondern eine aufwendige Arbeit leisten, um Materialien und Lösungen zu finden“, betont Simone Pane. „Ausgangspunkt sind immer die Fachleute. Hinter unserer Arbeit steckt viel Recherche und Erfahrung. “
Die letzte Fragerunde widmet sich der Bedeutung von Außenräumen in einem Projekt und in wie weit dieser Aspekt in den vergangenen Jahren eine andere Relevanz erlangt hat. „Die Zeit nach der Pandemie“, erklärt der Vorsitzende von Confedilizia „hat in Großstädten, aber auch außerhalb dieser zu Anfragen geführt und einen Markt für Außenräume generiert. Ein Trend, der sich fortsetzen wird, weil eine neue Sensibilität entstanden ist und der Wunsch besteht, verlorene Orte wieder attraktiv zu machen, „Dörfer“, für die es viele Ideen gibt, die nicht nur den Tourismus betreffen, sondern auch für das Leben der Italiener und Ausländer Nutzungsspielraum bieten.”
Hinzu kommen Homeworking und die Aufwertung von Arbeits- und Freizeiträumen. Laut Piroso „ist die Grenze zwischen Innen- und Außenraum zu einer dünnen Linie geworden, während sie zuvor eine Barriere war. Vieles hat sich geändert. Das Bedürfnis nach Außenraum ist praktisch größer als das nach Innenraum. Die Vereinigung der beiden Dimensionen spielt heute eine wesentliche Rolle. Heutzutage wird im Hinblick auf das für das Haus verfügbare Budget teils dem Außenbereich mehr Bedeutung zugemessen, als dem Innenraum.“
Und mit dieser Suche nach dem immer dringlicher werdenden Naturelement im architektonischen Design schließt diese im Beisein mehrerer Diskussionsteilnehmer erfolgte Reflexion und Konfrontation, die auf die Betonung der Bedeutung von Kommunikation und Austausch sowie einer damit einhergehenden Wohnkultur im Sinne von Corradi abzielt und dabei die Pflege der Stadtlandschaft und des Außenbereichs immer im Blick hat.
 
 

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